Rückschau InterWhisky 2022 in Frankfurt a. M.

Generationsübergreifender Genuss mit viel Whisky-Prominenz

Genau ein Vierteljahrhundert lag zwischen der bis dato letzten InterWhisky und der ersten, die 1997 stattfand. Für ein Jubiläum war es aufgrund der anfangs zweijährigen Taktung und der coronabedingten Zwangspause allerdings noch zu früh. Das Comeback überzeugte mit generationsübergreifendem Genuss und viel Whisky Prominenz, da Reisen wieder möglich war.

 

1997, als die erste InterWhisky stattfand, war Vieles anders. Zunächst einmal war die Whisky-Szene – zumindest im deutschsprachigen Raum – bedeutend kleiner. Die InterWhisky 2022 hat eindrucksvoll gezeigt, wie sich die Szene in den vergangenen Jahren vergrößert hat. Dabei ist die Whisky-Szene ist um ein Vielfaches bunter geworden, jünger und auch weiblicher. Diese Entwicklung, die vor Jahren zaghaft eingesetzt hat, nimmt mittlerweile immer mehr Fahrt auf. Und das tut der Szene richtig gut.

 

Schon vor dem Eingang zum Gesellschaftshaus Palmengarten, wo die InterWhisky nun zum siebten Mal stattfand, fand sich erstaunlich viel junges Publikum ein. Für viele sei es überhaupt die erste Whisky-Messe, die sie besuchten, denn bis jetzt hätten es ihnen eher Gin und Cocktails angetan. Zahlreiche Whisky-Liebhaber waren natürlich auch gekommen, schon vor Messebeginn nicht selten an Glashalter und Kilt erkennbar.

 

Viel Whisky-Prominenz vor Ort

Im Unterschied zum Vorjahr, als der Reiseverkehr zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland infolge der Corona-Pandemie noch starken Einschränkungen unterlag, konnte in diesem Jahr auch wieder so manche Whisky-Größe anreisen. Zu ihnen gehörte allen voran Ronnie Cox, der zwar kürzlich seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat, es sich aber dennoch nicht nehmen ließ, wie schon so oft zuvor zu InterWhisky anzureisen.

 

In diesem Jahr reiste u.a. Barry MacAffer an, der zwar erst seit kurzem als Distillery Manager von Laphroaig amtiert, aufgrund seiner Erfahrung und Expertise aber keineswegs als Neuling gelten kann. Schließlich ist er in der Nähe der Destillerie aufgewachsen und dort bereits seit 2011 tätig. Ebenfalls nicht zum ersten Mal auf der InterWhisky war Martin Markvardsen, der zunächst als Box-Champion Karriere machte, bevor er in die Whisky-Branche wechselte, wo er heute als Senior Brand Ambassador der Highland Park Distillery tätig ist.

 

Messeabfüllung sorgt für Begeisterung

Neu und alt zugleich präsentierte sich die diesjährige Messeabfüllung: Der Whisky aus der Tamdhu Distillery durfte zuvor 16 Jahre lang in einem ehemaligen Sherryfass heranreifen, bevor es im Sommer 2022 von Christian H. Rosenberg persönlich aus mehr als einem Dutzend in Frage kommender Fässer ausgesucht wurde. Der Whisky enthält stolze 57,9 % Alkohol und präsentiert sich trotz seiner massiven Sherryfracht vielschichtig und elegant. Neben die klassischen Aromen sherryfassgereifter Whiskys treten unter anderem orientalische Gewürze und Milchschokolade.

 

Das Gesellschaftshaus Palmengarten ist aber auch selbst ein nahezu perfektes Beispiel für eine geglückte Verbindung von Tradition und Fortschritt. Während der 1870 eröffnete und sorgfältig restaurierte Festsaal die prunkvolle Atmosphäre der Gründerzeit verströmt, ist er heute in eine moderne Event-Location mit allen technischen und logistischen Finessen eingebettet. Eine angemessenere und zugleich praktischere Location für eine Whisky-Messe ist, da sind sich Veranstalter, Aussteller und Besucher nahezu ausnahmslos einig, schwerlich vorstellbar.

 

Fortschritt durch Kontinuität

Ohne Kontinuität, Beständigkeit und Tradition hätte sich Whisky nie von einem bloßen Getränk zu etwas entwickeln können, das für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres Lebens ist, etwas, das ihnen die Freude schöner Tage noch einmal zu steigern vermag und das die Last weniger schöner Tage erträglicher macht. Zugleich aber ist es unabdingbar, dass das, was Freude und Halt schenken soll, mit dem eigenen Leben Schritt hält und sich wie dieses beständig verändert, verwandelt und fortentwickelt. Nicht nur ein Whisky muss reifen, sondern auch die gesamte Whiskykultur.

 

Und das tut sie, wie die 23. InterWhisky 2022 einmal mehr unter Beweis gestellt hat. Vieles hat sich in den 25 Jahren, in denen es die InterWhisky mittlerweile gibt, verändert, aber das Entscheidende ist immer gleichgeblieben: Denn letztlich ist es nicht der Whisky selbst, um den es dabei geht, sondern die Menschen, die ihn produzieren und abfüllen, die Menschen, die ihn vertreiben und vermarkten, und vor allem die Menschen, die ihn lieben und genießen. Und diese Menschen brauchen in ihrem Leben – brauchen, um leben zu können – Beständigkeit genauso wie Veränderung.

 

Und so freut sich der Veranstalter, die Medienbotschaft Verlag & Events GmbH um den Herausgeber des Fachmagazins „Der Whisky-Botschafter“, Christian H. Rosenberg mit Sitz im schweizerischen Tägerwilen über einen zahlreiche Besucher:innen zur 23. InterWhisky in diesem Jahr. Wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit allen Beteiligten zur 24. InterWhisky vom 24.-26.11.2023.

 

Text: Dr. Wolfgang F. Rothe: Die lange Version der Rückschau mit weiteren Impressionen finden sie im Whisky-Botschafter 1/23, erhältlich ab 21.12.22.

Bilder: Andreas Muck: muck* photographie: www.muckphoto.de

 

Mehr impressionen:

www.interwhisky.com

 

Bezugsquelle: Medienbotschaft Verlag & Events GmbH: www.medienbotschaft.ch

Die Messe war geprägt von einem generationsübergreifenden Genuss

Fachkundige Expertise am Stand von Gregor Haslinger

Barry McAffer (Laphroaig), Mark Markvardsen (Highland Park) und Gordon Dallas (Tamdhu)

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