Irlands liquides Erbe

Irish Whiskey

In den vergangenen Jahrhunderten hat Irland eine bewegte Whiskeygeschichte hinter sich gebracht. Vom Poitín zum Aufstieg zu einer weltweit maßgeblichen Whiskeynation, ihrem Niedergang bis zu ihrer nun 30 Jahre währenden Renaissance gibt es den irischen Whiskey nun in neuer Vielfalt.

 

Es ist müßig, über die Herkunft des Whiskys zu diskutieren. Ob nun Irland oder Schottland – irgendwann gelangte die durch die Araber erfundene Technik der Destillation durch irische Mönche erstmals nach Irland. Hier jedenfalls wurde ein „Aqua Vitae“ im Jahr 1405 erstmals in den Annals of Clonmacnoise erwähnt – aber ob es sich tatsächlich um Whiskey handelte? Mit der Kolonisation durch England jedenfalls wurden Lizenzen zur Destillation auch in Irland vergeben, darunter als Monopolrecht im Jahr 1608 u. a. an Sir Thomas Phillips für das Country Antrim. 1661 folgte erstmals eine Steuer auf die Whiskyproduktion auch in Irland, wodurch sich der offizielle Parliament Whiskey wie der nun illegale Poitín herausbildete.

 

Bereits damals war die Whiskeyproduktion weit verbreitet, auch wenn es nur wenige registrierte Brennereien gab. Gleichzeitig wuchs der Bedarf am Whiskey, wenn er auch bis dahin ein eher bescheidenes Kompositum aus ungereiftem, mit Gewürzen versehenem Destillat war. 1759 verordnete daher ein englisches Gesetz die ausschließliche Verwendung von Malz, Getreide, Kartoffeln und Zucker. 1779 folgte mit dem Distilling Act eine erneute Besteuerung nun auf die Kapazität der Brennblasen, was die Illegalität der bisher nicht besteuerten Brennereien beförderte und dem Poitín Vorschub leistete. Wo es einst über 1.000 registrierte Brennereien gab (die „illegalen“ nicht inkludiert), fiel die Zahl offizieller Brennereien zum Ende des 18. Jahrhunderts auf ca. 250.

 

Zudem sind erste Gründungen später großer Marken dokumentiert. 1757 gründete Matthew McManus seine Brennerei in Kilbeggan aus den Überresten eines Klosters und Peter Roe erwarb die Thomas Street Distillery in Dublin. Hier eröffnete 1782 auch Walter Teeling eine Brennerei. 1784 wurde die Old Bushmills Distillery registriert (auch wenn sie auf 1608 verweist). 1829 entstand die Brennerei Tullamore. In Cork wiederum formierte sich 1867 die Cork Distilleries Company (CDC) durch einen Zusammenschluss von Daly's, Green, North Mall und Watercourse, 1868 ergänzt um die Midleton Distillery. In Belfast gesellte sich seit 1837 Dunville & Co. hinzu, ein Tee- und Spirituosenhändler, welcher 1869 Royal Irish Distilleries gründete.

 

In den 1830er Jahren gab es noch um die 100 lizenzierte Brennereien, die in den folgenden Jahren sukzessive verschwanden, wenn auch der Excise Act von 1823 in der Zwischenzeit für einen Aufschwung sorgte. Schuld daran hatte u. a. das in jenen Jahren gegründete Temperance Movement. Zudem herrschte 1845-1849 die große Hungersnot, während derer viele Iren nach Australien oder in die USA auswanderten, um in der Fremde das viktorianische Irish Pub zu etablieren. 1875 brach in Dublin The Great Whiskey Fire of Dublin aus – es setzte 5.000 Fässer in Brand und 13 Menschen starben. 1887 gab es in Irland laut Alfred Barnard noch 28 lizenzierte und aktive Brennereien.

 

 

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